DataSkop

Das vom BMBF-geförderte Projekt DataSkop thematisiert die Potentiale von innovativen User Interfaces und Visualisierungen zur Förderung der digitalen Souveränität von Nutzer*innen.

DataSkop
Services
Jahr 2020-2023
Website dataskop.net
Gefördert durch

User Interfaces & Visualisierungen
zur Förderung von digitaler Souveränität

Die Prozesse algorithmischer Entscheidungen durchdringen zunehmend das Alltagsleben und dies geschieht oft auf nicht nachvollziehbarer Art und Weise. Das vom BMBF-geförderte Projekt DataSkop thematisiert die Potentiale von innovativen User Interfaces und verständlichen Visualisierungen zur Förderung der digitalen Souveränität von Nutzer*innen.

Ziel von DataSkop ist es, die digitale Souveränität, und damit die Kompetenzen des Individuums, zu stärken – d. h. informiert mit Daten umzugehen, sicher in digitalen Umgebungen zu agieren, algorithmische Strukturen zu erkennen und in Grundzügen zu verstehen sowie interessengeleitet Themensetzungen zu beurteilen.

Das Projekt DataSkop entwickelt ein solches System in Form einer plattform-unabhängigen Infrastruktur, die aus einer Datenspendeplattform und einem persönlichen Daten-Dashboard besteht. Dabei werden innovative Visualisierungskonzepte und kompetenzfördernde Lehr- und Lernszenarios für die Bildungsarbeit entwickelt. Die Nutzenden lernen dabei den selbstbestimmten Umgang mit Daten, neue Fertigkeiten und Verständnis im Umgang mit Technologien.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite der Plattform.

Veröffentlichungen

Pilotprojekt: Wahlempfehlung: Was zeigt dir der YouTube-Algorithmus zur Bundestagswahl?

Am 15. Juli 2021 wurde ein neues Datenspende-Tool veröffentlicht, das den YouTube-Algorithmus zum Bundestagswahlkampf untersuchte. Beim ersten DataSkop-Datenspendeprojekt wurde untersucht, welche personalisierten Empfehlungen und Suchergebnisse das YouTube-System rund um Themen der Bundestagswahl lieferte. Sechs Wochen lang, vom 15. Juli bis zum 25. August 2021, konnten dazu Daten gespendet werden.

Besonders an dieser Untersuchung des YouTube-Empfehlungssystems war, dass bei den meisten Forschungsprojekten Empfehlungen und Suchergebnisse von YouTube nur von außen betrachtet wurden, also ohne mit einem persönlichen Account eingeloggt zu sein. Mithilfe von DataSkop konnten potenzielle Spender*innen Auswertungen und Erläuterungen zu den Daten ihres YouTube-Profils direkt sehen. Durch Visualisierungen konnte nach Mustern und Auffälligkeiten in den Daten gesucht werden. Wenn diese interaktiven Experimente die Spender*innen überzeugten, konnten sie ihre Daten spenden.

Die gespendeten Daten wurden von Wissenschaftler*innen der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt an der Oder) und Datenjournalist*innen von „Der Spiegel“ und der „Stiftung Neue Verantwortung“ ausgewertet.


Datenspenden und digitale Souveränität – eine Untersuchung zu Bedürfnissen und Einstellungen aus Designperspektive. Masterthesis Emilia Knabe (M.A.)

Die Masterthesis von Emilia Knabe untersuchte im Rahmen des Forschungsprojekts DataSkop Bedürfnisse, Einstellungen und Erfahrungen zum Thema der Datenspenden und der digitalen Souveränität. Hierzu wurden zwei Workshops durchgeführt. Auf Basis der Erkenntnisse der Workshops wurden drei visuelle Stränge von Screen-Designs als Vorschläge für die Gestaltung des Datenspendeprogramms DataSkops ausgearbeitet. Die Screen-Designs wurden anschließend in drei moderierten User Tests evaluiert. Schließlich wurden auf Basis der Erkenntnisse der Workshops und der User Tests Empfehlungen für die Gestaltung des Datenspendeprogramms DataSkops formuliert.


Simulator Plattformdynamiken — Die Prinzipien und Funktionsweisen von Empfehlungsalgorithmen mit einem Simulator besser erkunden

Begleitend zu den Datenspendeprojekten wurde im Projektverlauf zudem der Simulator „Plattformdynamiken“ konzipiert, entwickelt und umgesetzt. Dieser soll die Bildungsarbeit zur digitalen Souveränität unterstützen und wurde am 7. März 2022 veröffentlicht.

Fokus im Bearbeitungsprozess war die Erstellung von Simulationsdatensätzen; Visualisierung der Datenabhängigkeiten und Veränderung je nach Einwirkung der Nutzer*innen von diversen Plattformeinstellungen; Festlegen der nötigen Funktionen und Interaktionsmechanismen; Graphical User Interface und UX/UI-Design.

Hier geht es zum Simulator „Plattformdynamiken


Informationsgrafik für die Bildungsarbeit: Recommender Systems (Empfehlungsdienste)

Im Sinne der Förderung der digitalen Souveränität von Schüler*innen wurde, auf Grundlage unsere Recherche, Lehrlernmaterial in Form einer Informationsgrafik konzipiert und gestaltet. Die Informationsgrafik steht für den Schulunterricht als Download zur Verfügung.


Studentisches Projekt aus dem Seminar "Digitale Souveränität" — Urlosaurus: Frank Rausch (2021)

Im Verlauf des Forschungsprojektes wurden 3 Lehrveranstaltungen (Hauptstudium und Master) an der Fachhochschule Potsdam angeboten, die das Thema digitale Souveränität fokussierten.

Die Ergebnisse der Studierenden reichen von erklärenden Videos, Printmedien, Infografiken und Scrollytellings bis hin zu funktionalen Prototypen für Smartphones.

Beispielhaft wird an dieser Stelle das Abschlussprojekt "Urlosaurus" von Frank Rausch (M.A.) abgebildet. In seiner Kursarbeit untersuchte Frank Rausch, wie man Nutzer*innen einen souveränen Umgang mit URL-Tracking ermöglichen und ein Bewusstsein für das Thema schaffen kann. Hierzu wurde ein digitales Werkzeug entworfen, dass es Nutzenden ermöglichen soll sich gegen URL-Tracking zu wehren, indem Urlosaurus User beim Erkennen von versteckten Trackern, die sich hinter Links verbergen unterstützt.


Datenspende-Projekt: Wie tickt TikTok?

Was wird TikTok-Nutzer*innen in ihrem For-You-Feed angezeigt? In welche Nischen werden sie geleitet? Diese Fragen standen im Fokus des zweiten Datenspende-Projektes von DataSkop. Bis Ende März 2023 konnten Nutzer*innen ihre Daten dem Projekt freiwillig zur Verfügung stellen. Mithilfe dieser Datensätze wurde untersucht, wie der Empfehlungsalgorithmus der Plattform funktioniert.

Nutzer*innen konnten sich die Open-Source-Software unter http://dataskop.net herunterladen, die ihre DSGVO-Daten für sie anforderte. Das sind private Nutzungsdaten, die Plattformen aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) herausgeben müssen. Sobald diese Daten verfügbar waren, wurden sie automatisiert abgerufen. Die Nutzer*innen sahen daraufhin drei Visualisierungen ihres Nutzungsverhaltens, die das Team der Fachhochschule Potsdam gemeinsam mit AlgorithmWatch gestaltet hat. Danach erhielten Nutzer*innen die Möglichkeit, ihre Daten dem Forschungsprojekt zu spenden.

Ziel der Untersuchung war es den TikTok-Empfehlungsalgorithmus mit echten Nutzungsdaten zu untersuchen: Wie und wo entstehen Trends und Nischen? Gibt es Hinweise darauf, dass die Plattform bestimmte Inhalte prominent in den For-You-Feeds platziert?


Visualisierungen: Wie tickt TikTok?

Anhand der anonymisierten gespendeten Daten entstanden im Winter 2023 Visualisierungen am Fachbereich Design, die Ereignisse, wie beispielsweise die Nutzeraktivität aller Datenspender*innen untersuchten. Es wurde nach verschiedenen Arten der Nutzung der App gefiltert, die Nutzung der TikTok App pro Stunde, je Tag mit dem tatsächlichen Konsum von Videos auf der Plattform in Vergleich gesetzt und das Nutzungsverhalten einzelner Datenspender*innen dargestellt.


Interaction × Design × Lab × Interaction × Design × Lab × Interaction × Design × Lab
Prototyping × UI/UX × Human-Centerd Design × Design Thinking × Service Design

Publikationen

2022

Gestaltung von Bildungmedien: Wie können Studierende durch die eigene Gestaltung von Lehr-Lernmaterialien komplexe Sachverhalte besser verstehen? – Vorstellung einer Lehrveranstaltung aus der Fachdisziplin Design.

In den Proceedings der TURN Conference - Wandel gestalten, Kiel 2022
2021

Datenspenden und digitale Souveränität – eine Untersuchung zu Bedürfnissen und Einstellungen aus Designperspektive

Masterarbeit, Fachhochschule Potsdam